Die Sologlas/Soloblei Montage ähnelt einer Bombarden/Sbirolino Montage – ist aber wesentlich feiner und für kleine Teiche gedacht. Für gewöhnlich werden Gläser oder Bleie mit 2 – (max.) 6 Gramm eingesetzt. Wie bei der Bombarden Montage zieht man das Glas frei gleitend auf die 0,18er Hauptschnur, dann folgt ein Stopper als Knotenschutz und ans Ende der Hauptschnur knotet man einen kleinen Dreifachwirbel. Daran wird ein etwa 70 – 120 cm langes Vorfach mit Haken geknotet. Als Rute bietet sich eine feine Tremarellarute mit maximal 7 g Wurfgewicht an. Glas punktet, wenn die Fische höher stehen oder der Köder sehr langsam in Bodennähe geführt werden soll. Blei ist gut, wenn der Köder rasch nach unten muss oder das Gewässer sehr tief ist.
So wird gefischt
Die Sologlas Montage setze ich wie eine Bombarden Montage gern zum Suchen der Fische ein, weil ich damit zum einen „Strecke“ machen kann und zum anderen verschiedene Tiefen erreiche. Das heißt: mit hoch erhobener Rute und einer etwas höheren Einholgeschwindigkeit bleibe ich im Oberflächenbereich. Will ich im Mittelwasser fischen, so zähle ich in der Absinkphase des Glases bis 3, 5 oder 8. Will ich dagegen in Grundnähe fischen, so lasse ich das Glas absinken, bis die Schnur erschlafft. Erst jetzt beginne ich mit dem langsamen Einholen, was immer wieder von kurzen Pausen unterbrochen wird, in der das Glas zu Boden sinkt. Dieser Vielfalt kann ich dann noch verschiedene Bewegungsmuster hinzufügen. Das reicht vom gleichförmigen Einholen (gut bei Paste) über Intervallschleppen (normales Einholen wechselt sich mit Stopps ab) bis hin zur Tremarella Bewegung (sehr gut mit L-förmig angeköderter Bienenmade). Selbst Jigbewegungen in Bodennähe sind möglich und im Winter durchaus erfolgreich. Ich setze die Glasmontage gern im Winter ein, wenn die Fische sehr tief stehen. Ab etwa 3 Meter Wassertiefe ist nämlich eine aktive Befischung mit der Posenmontage (Schleppen) kaum noch möglich, da die Schnur beim Schleppen zu schräg steht.
Die Sologlas Montage ist nicht nur im Winter erfolgreich!
Köder
Als Köder bieten sich neben „normaler“ Paste auch viele Naturköder, wie Bienenmaden, Mehlwürmer und L-förmig angeköderte Tauwurmhälften an. Selbst auf Omura Baits Hero (gerippte Gummiwürmer) habe ich mit der Sologlas Montage schon sehr gut gefangen. Allerdings sollte man sich über die Reaktion seiner Köder im Klaren sein. Schwimmende Paste steigt bei Stopps auf. Bienenmaden bleiben fast in der gleichen Tiefe stehen oder sinken nur sehr langsam und schwere Tauwürmer sinken wie ein Stein zu Boden. Wer dies beachtet, der wird auch in der kalten Jahreszeit mit der Sologlas Montage erfolgreich sein, und zwar auch dann noch, wenn die Fische durch das kalte Wasser auf Spoons und andere Kunstköder schon lange nicht mehr reagieren.
Über den Autor
Michael Kahlstadt
Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.
Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.
Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.
Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.