Der Hauptfisch in Forellenseen ist und bleibt die im 19. Jahrhundert in Deutschland eingeführte Regenbogenforelle, da sie als schnellwüchsig gilt und weniger hohe Ansprüche an das Wasser stellt als die heimische Bachforelle. Doch vor allem in der kalten Jahreszeit setzen die Angelparkbetreiber gern auch hochpreisige Salmoniden, wie Tigerforelle, Bachforelle oder Saibling ein. Da diese ausgesprochen wohlschmeckend sind, freue ich mich immer auf den Winter und die damit verbundenen exotischen Besatzmaßnahmen. Bei allen dreien weisen ein tief gespaltenes Maul und scharfe Zähne auf ihre räuberische Lebensweise hin, sodass sie sehr gut zur Trendangelart „Spoonfischen“ passen. Doch was versteckt sich eigentlich hinter so merkwürdigen Begriffen, wie Tigerforelle?
Seesaiblinge gehören zu den einheimischen Fischarten, die natürlich in den kalten Voralpenseen und Bergseen vorkommen.
Bei Bachsaiblingen handelt es sich dagegen um Fische, die zusammen mit der Regenbogenforelle am Ende des 19. Jahrhunderts aus Nordamerika in Deutschland eingeführt wurden.
Der Elsässer Saibling ist eine Kreuzung der beiden oben genannten Arten und der Versuch Schnellwüchsigkeit, Widerstandskraft und hohe Fleischqualität in einer Fischart zu vereinen. Sie kommen nicht nur auf die Theke des Fischhändlers, sondern werden oft als Saibling in Forellenseen ausgesetzt.
Tigerforellen wiederum sind eine sterile Kreuzung von Bachforelle und Bachsaibling. Die männlichen Tiere bilden zwar Hoden aus, die weiblichen aber keine Eier. Tigerforellen sind sehr wohlschmeckende, räuberische Fische, die am leichten Gerät tolle Kämpfe liefern (Video dazu auf MikesBigTrouts „So fängt man Tigerforellen“). Sie sind ausgesprochen aggressiv und oft in der Nähe von Weißfischen zu finden. Häufig konnte ich sie bei der Jagd nach Brut (oder auch größeren Fischchen) beobachten. Sehr oft treiben sie diese aus dem tiefen Wasser ans Ufer, in Flachbereiche oder auf Sandbänke.
Alle oben genannten Fischarten lassen sich mit Naturködern und Spoons (oder auch Spinnern und Wobblern) deutlich besser fangen als mit Paste. Weiß ich, dass Tigerforellen oder Saiblinge im Gewässer vorkommen, dann lege ich meist eine Montage mit Rogen oder einem Tauwurm auf Grund, während ich mit der anderen meine Spoons durchs Wasser kurbele. Hot Spots sind dabei die Übergänge vom tiefen Wasser zu den oben schon erwähnten Flachstellen.
Über den Autor
Michael Kahlstadt
Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.
Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.
Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.
Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.