Leuchtspoon
Wozu braucht man Leucht-Spoons?
Kategorie: Sonstiges
Spätherbst - die Tage werden kürzer und der frühe Angelmorgen ist meist noch sehr dunkel. Michael Kahlstadt nutzt die Zeit und stellt den Fischen mit Leucht-Spoons nach.

Während des Corona Sommers 2021 ist der Angelpark Steinfeld komplett saniert worden. Alle Teiche wurden ausgebaggert, von Schlamm und Schmutz befreit und mit frischem Quellwasser wieder befüllt. Seitdem sind sie sehr klar und man kann teils 3 Meter tief auf den Grund gucken. Eigentlich ideale Bedingungen zum UL angeln mit Spoons und Gummi. Eigentlich – denn die zuhauf eingesetzten Saiblinge zeigten sich ausgesprochen zickig. Während sie im letzten Herbst und auch im Frühling 2021 – bei leicht eingetrübtem Wasser – hervorragend bissen, konnte man jetzt Schwärme mit teils mehr als 100 Saiblingen sehen, aber nur schlecht fangen. Die Fische ignorierten sowohl Kunst- als auch Naturköder, regierten weder auf bewegte noch auf still stehende Leckerbissen. Der Gedanke, dass die Fische durch das klare Wasser sowohl die Unruhe am Wasser als auch die Köder und das Equipment (Schnur, Haken usw.) beobachten konnten, drängte sich auf. Das brachte mich auf die Idee, es frühmorgens bei Dunkelheit bzw. in der Dämmerungsphase mit Leucht-Spoons zu versuchen. Und siehe da – das brachte den Erfolg!

Warum leuchten Spoons?

Leucht-Spoons werden mit einer Farbschicht überzogen, die Licht speichert. Man spricht hier von Lumineszenz im Gegensatz zu UV reflektierenden Farben. Während UV-Farben bestimmte Farben lediglich verstärken, speichern Farben mit lumineszierenden Pigmenten also tatsächlich Licht wie eine Batterie und geben es nach und nach wieder ab. In der Praxis werden phosphoreszierende (UV reflektierende) und lumineszierende (Licht speichernde) Pigmente oft gemischt und auf Köder wie Spoons aufgetragen. Deshalb lohnt es sich die Köder mit einer UV-Taschenlampe (gibt es für unter 10,- € in den meisten Angelläden), statt einer „normalen“ Taschenlampe anzustrahlen – der Effekt wird durch das UV-Licht noch verstärkt. Außerdem sind UV-Lampen bei weitem nicht so hell und störend wie normale Taschenlampen. Der lichtspeichernde Effekt hält allerdings nur wenige Minuten an, sollte also nach spätestens 2 – 3 Würfen wiederholt werden.

Leuchtspoons

Leuchtspoons bei Helligkeit und bei Dunkelkeit

Leucht-Spoons: bei Helligkeit  –  bei absoluter Dunkelheit

Erfolg

Der Angelpark Steinfeld öffnet bereits um 6°° (meist sogar 15 min früher). Zurzeit geht die Sonne um ca. 7.40 auf (geschrieben Anfang Oktober). Daher hat man also am frühen Morgen ca. 2 Stunden Zeit, um mit den Leucht-Spoons zu experimentieren. Diese Zeit habe ich mehrfach genutzt und konnte einige wirklich schöne Saiblinge (teils über 2,5 Kilo) und Lachsforellen landen, während es am späteren (hellen) Tag dann deutlich zäher wurde.

 

Über den Autor

Michael Kahlstadt

Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.

Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.

Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.

Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.