Spoons mit Anhang??
Sind die Lachsforellen zickig, so garniert Michael Kahlstadt seine Spoons mit Naturködern und fängt.

Langsame Forellen bei kaltem Wasser

Im Winter sind die Forellen wegen des teils sehr kalten Wassers in der Regel langsamer und weniger aktiv als in der wärmeren Jahreszeit. Deshalb funktionieren stille Montagen, wie die „Auftreibende Montage“ nahe dem Gefrierpunkt auch so gut. Beim aktiven Angeln sollte man daher bewusst langsam fischen. Außerdem haben duftende Köder gegenüber nicht riechenden einen klaren Vorteil. Aus diesem Grund experimentiere ich im Winter schon seit Jahren mit (tierischen) Anhängseln an meinen Spoons. Ein vor kurzem erfolgter Besuch am Lachsforellenteich im Angelpark Steinfeld konnte mich mal wieder von der Richtigkeit dieser Theorie überzeugen.

Zickige Lachsforellen

An bewusstem Tag standen die beißwilligen Forellen extrem knapp über Grund (andere, nicht beißwillige schwammen dicht unter der Oberfläche!). Sowohl mit der Auftreibenden Montage als auch mit Kunstködern konnte ich nur punkten, wenn der Köder sich etwa 10 – 15 cm über dem Boden befand. Bei der „Auftreibenden Montage“ biss – über den Tag verteilt – immer mal wieder ein Fisch. Beim Spoonangeln lag die Sache etwas schwieriger. Bisse bekam ich nur, wenn das Blech sehr langsam geführt wurde. Auch zahlreiche Modell- und Farbwechsel verbesserten die Situation nicht. Deshalb habe ich nach einiger Zeit einfach eine Bienenmade längst hinter den Spoon gehängt und bekam mit dem ersten Wurf meinen ersten Biss (den Fisch habe ich allerdings nicht bekommen). Beim zweiten Wurf hatte ich einen Nachläufer bis zum Ufer. Mit dem dritten Wurf kam dann der erste Fisch in den Kescher. Auch wenn die Serie so nicht weiterging, konnte ich über den Tag verteilt, doch 7 Lachsforellen landen. Kein schlechtes Ergebnis für die niedrigen Temperaturen. Portionsforellen fallen auf die Made/Spoon Kombi übrigens kaum herein, da der Köder zu groß wird. Lachsforellen habe ich damit hingegen schon oft zu einem Landgang überreden können.

Anködern

Möchte man dies selbst ausprobieren, so ist die Wahl des richtigen Spoons und die richtige Anköderung sehr wichtig. Ich hake (wie auf dem Foto zu sehen) meine Bienenmade nur einmal am Kopf oder Schwanz ein und ziehe die Larve dann hinterher. Dabei wird die Bewegung des Spoons verlangsamt und die Bienenmade schlängelt sich hinterher. Das provoziert zwar Fehlbisse, aber lieber dies als gar keine Bisse. Außerdem spüren die Forellen auf diese Weise den Haken nicht und werden auch nicht misstrauisch. Experimente mit ganz aufgezogenen Bienenmaden sorgten für ein extrem schlechtes Laufverhalten des Bleches. Auch die Wahl des Spoons ist wichtig. Zu kleine Modelle, mit wenig Eigenbewegung sind nicht geeignet, da sie aufhören zu laufen. Nur Spoons mit kräftiger Bewegung sind geeignet. Am besten zieht man die Kombi ein paar Mal vor den eigenen Füßen entlang, um zu sehen, ob sie zuverlässig läuft und wenn ja, bei welcher Geschwindigkeit. Ein Video zum Thema finden Sie auf dem YouTube Kanal MikesBigTrouts: „Spoonangeln mit der Stop and Go Taktik“.

 

So ist es richtig: BiMa hängt lang herunter!                                      Gleich 2 Fehler: Zu kleiner Spoon und BiMa aufgefädelt!

Über den Autor

Michael Kahlstadt

Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.

Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.

Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.

Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.