Um Forellengummis auf Tiefe zu bringen benutzt man kleine Tungstenperlen auf dem Haken. Diese kann man entweder fertig montiert kaufen oder man musst die Tungstenperlen kleben. Der Fachhandel hält mittlerweile eine große Anzahl verschiedener Forellengummis in unterschiedlichsten Größen und Formen vor. Da es diese in schwimmenden und sinkenden Ausführungen gibt und sie darüber hinaus in verschiedenen Tiefen geangelt werden, benötigen wir unterschiedlich schwere Tungstenperlen, um sie auf dem Haken zu montieren. Forellengummis weisen keinen bremsenden Schaufelschwanz auf, daher fallen die Perlen deutlich kleiner und leichter aus als beim Zanderangeln. Größen von circa 2,8 mm (0,15 g) bis etwa 4,6 mm (0,78 g) sind üblich und werden auf speziellen Haken mit einem kleinen Knick direkt vor dem Öhr montiert.
Verschiedene Kleber
Grundsätzlich kommen dazu verschiedene „Sekundenkleber“ in Betracht. Im Gegensatz zu einigen anderen Anglern bevorzuge ich dünnflüssige Varianten, da sie besser in den Spalt zwischen Perle und Hakenschenkel laufen. Mit Gelklebern hatte ich dagegen immer recht unsaubere Ergebnisse. Allerdings muss man mit der Dosierung achtgeben, da überschüssiger Kleber leicht ins Hakenöhr laufen und dann nur mühsam wieder entfernt werden kann. Am preiswertesten sind Sekundenkleber bei den „Aktionen“ der Discounter zu bekommen. Dort findet man oft Blisterpackungen mit 3 x 1 g Tuben für unter 1,- €. Der Kleber ist okay, allerdings etwas mühsam in der Anwendung, da die Tubenöffnung etwas groß ist. Besser sind da Spender mit feinem Stahlröhrchen für etwa 5,- € aus dem Baumarkt. Mit ihnen lässt sich die Flüssigkeit deutlich besser dosieren. Am besten hat mir allerdings der UV-Kleber von UHU gefallen. Die Packung kostet im Baumarkt unter 9,- € und enthält den speziellen Kleber in einem Dosierer und eine kleine UV-Lampe. Der dünnflüssige Kleber wird aufgetragen und dann etwa 5 Sekunden mit der UV-Lampe gehärtet. Anschließend weist er höhere Festigkeiten als „normaler“ Sekundenkleber auf.
Tungstenperlen kleben. Der UV Kleber härtet erst durch die mitgelieferte UV Lampe aus.
Montage
Als erstes muss man schauen, ob die Perle überhaupt über den Widerhaken, bzw. über die Biegung des Hakenschenkels passt. Die leichtgewichtigen Perlen haben manchmal ein so kleines Loch, dass man den Widerhaken etwas andrücken muss oder die Perle nur mit Druck über die Hakenbiegung rutscht. Ich benutze am liebsten Perlen ohne Schlitz, da diese meist ein etwas größeres Loch aufweisen (von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich). Ich montiere die Perle so, dass die kleinere Öffnung am Öhr sitzt und hänge die Haken dann an ein Glas. Anschließend lasse ich dann eine winzige Menge Kleber von oben zwischen Hakenschenkel und Perle laufen und härte den Kleber anschließend mit der UV-Lampe. Anschließend sollte man noch das Hakenöhr kontrollieren und von eventuellen Kleberresten befreien.
Über den Autor
Michael Kahlstadt
Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.
Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.
Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.
Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.