Zu bestimmten Zeiten schwimmen die Forellen – beeinflusst durch Temperatur und Sauerstoffgehalt – praktisch nur in einer Tiefe. Allerdings kann sich diese innerhalb von Tagen und manchmal sogar Stunden ändern. Frühmorgens kurz nach dem Besatz sind die Fische im beginnenden Frühjahr beispielsweise oft dicht unter der Oberfläche zu finden, während sie in der Mittagszeit in Richtung Boden entschwinden. Wer darauf nicht reagiert, geht mit weniger Fischen nach Hause!
1. Ködergewicht
Als Erstes beeinflusst das Ködergewicht die Lauftiefe. Ein schwerer Spoon aus dickem Material läuft naturgemäß tiefer als einer aus dünnem Material. Bei Gummis ist es der Materialmix. Kleine Tungstenperlen halten den Köder oberflächennah, während schwere Cheburashka Perlen das Gummi zum Grund zwingen. Aber auch die Dicke des Gummis ist entscheidend. Ein voluminöses, dickes Gummi sinkt langsamer als ein schlankes.
Ein schweres Cheburashka-Blei sorgt für einen tiefen Lauf des Gummis.
2. Schnur
Auch die Schnur beeinflusst unsere Angeltiefe maßgeblich. Geflochtenes Material ist leichter und schwimmt weiter oben – Monofil geht schneller unter. Auch die Dicke des Materials geht in die Lauftiefe ein. Der Widerstand einer dicken Schnur hält den Köder deutlich weiter oben als ein geringer Durchmesser.
Auch die Schnur beeinflusst die Lauftiefe der Köder!
3. Einholgeschwindigkeit und Rutenhaltung
Auch hier dürfte jedem klar sein, dass eine hohe Geschwindigkeit den Köder Richtung Oberfläche treibt. Das auch die Rutenhaltung für die Tiefe wichtig ist, ist aber vielleicht nicht jedem bekannt. Aber eine hohe Rutenspitze zwingt den Köder gerade in Ufernähe natürlich ebenfalls nach oben.
4. Count Down
Kontrollieren kann man die Tiefe sehr gut über die Count Down Methode. Dabei werfe ich meinen Köder ein und zähle die Sekunden, die er vom Aufprall auf die Oberfläche bis zum Aufkommen auf dem Grund benötigt. Dies geschieht mit geschlossenem Rollenbügel und straffer Schnur. Erschlafft die Schur, ist der Köder unten. Dies nehme ich als Referenz. Jetzt kann ich bei den nächsten Würfen mitzählen (Count Down) und habe immer eine ungefähre Vorstellung davon, in welcher Tiefe sich mein Köder bewegt. Dabei dürfte klar sein, dass sich der Köder in Ufernähe – aufgrund des veränderten Winkels – weiter Richtung Oberfläche bewegt. Ist dies nicht erwünscht, macht man wieder einen kurzen Spinnstop und lässt den Köder erneut ein Stück absinken, bevor man weiterkurbelt.
4 Methoden zur Tiefenkontrolle beim UL-Angeln Die Countdown-Methode ist eine davon. Spoon absinken lassen, bis die Schnur erschlafft – dabei zählen!
Über den Autor
Michael Kahlstadt
Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.
Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.
Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.
Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.