Ist Spoon oder Paste erfolgreicher?
Das Wetter ist zurzeit ausgesprochen wechselhaft! Was ist jetzt erfolgreicher oder besser - Spoon oder Paste? Michael Kahlstadt beschreibt, wann er Spoon oder Paste einsetzt und erfolgreich ist.

UL Angeln mit Kunstködern, wie Spoons oder Gummis liegt zurzeit voll im Trend – die Ausrüstung ist leicht, man braucht keine Köder kühl halten und macht sich nicht die Finger an der Paste dreckig. Außerdem kann man mit der leichten Ausrüstung sehr schnell den Platz wechseln und so viele Hotspots abangeln. Aber fangen Kunstköder auch immer besser?

Spoon Angeln

Der Spoon war diesmal erfolgreich und hat eine schöne Bachforelle im Angelparadies Hochmoor verführt.

Verschiedene Methoden einsetzen

In der Regel gehe ich für neue Videos auf meinem YouTube Kanal „MikesBigTrouts“ ein bis zweimal die Woche am Forellensee angeln. Oft habe ich meine Angelpartnerin Ricarda oder einen anderen Teamangler dabei, damit wir uns gegenseitig filmen können. Dabei setzen wir – neben einer „Auftreibenden Montage“ – oft zwei verschiedene aktive Methoden ein, um zu sehen, auf was die Fische stehen. Oft angelt Ricarda mit Kunstködern und ich setze die Tremarellarute oder eine Schleppmontage mit Pose oder Bombarde (je nach Gewässergröße) ein. Fängt eine Methode deutlich besser, kann der andere dann schnell umsatteln. Davon abgesehen, dass ich es liebe, wenn die Pose abtaucht, haben wir in der letzten Zeit festgestellt, dass die (sehr) langsame Schlepperei mit Paste (manchmal auch mit Bienenmaden) zurzeit (Winter) deutlich erfolgreicher ist als die Kunstköderangelei. Ich führe dies darauf zurück, dass wir im Augenblick sehr kaltes Wasser haben und die Fische eher träge reagieren. Außerdem senden Teigpropeller Druckwellen aus, die das Seitenlinienorgan der Fische reizen (Spoons allerdings auch – Gummis aber nicht). Des Weiteren kann man Paste wesentlich langsamer (bis zum Stillstand) führen als Blechköder. Dies ließ sich Gummis zwar ebenso bewerkstelligen – dafür fehlen wiederum die Druckwellen. Außerdem riechen und schmecken Pastenköder, was einen weiteren Reiz im kalten Wasser darstellt. Insgesamt haben sehr langsam geschleppte Pastenköder zurzeit deutlich die Nase vorn. Merkwürdigerweise konnten wir mit der „Auftreibenden Montage“ die im Winter eigentlich immer sehr gut fängt, zurzeit nur wenige Fische überlisten. Wahrscheinlich fehlt hier – wie beim UL Angeln mit Gummis – die Druckwelle.

Was ist erfolgreicher – Spoon oder Paste? Hier war die Paste erfolgreich!

Wetterumschwung

Die Situation ändert sich jedoch, sobald das Wetter (und das Wasser) wärmer wird. Die Fische reagieren dann wieder deutlich agiler und nehmen auch wieder Blechköder. Insgesamt kann ich nur dazu raten, zurzeit viel zu experimentieren. Die „2 Angelarten“ Methode bei der eine Person mit Kunstködern anfängt und die andere schleppt, hat sich bei uns jedenfalls sehr bewährt. Bei Erfolg sattelt der andere dann einfach um.

Über den Autor

Michael Kahlstadt

Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.

Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.

Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.

Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.