Auswahl der Köderfarbe bei Spoons
Es ist ein Kreuz mit den Farben! Die Geräteindustrie hält buchstäblich tausende Farbkombinationen für Angler und Fische bereit und gefühlt kommen jede Woche neue dazu. Michael Kahlstadt gibt Tipps zur Auswahl.

Welche Farbe ist richtig?

Das Angeln mit Kunstködern – und hier vor allem das Angeln mit Spoons – ist vermeintlich einfach und gewinnt daher immer mehr Freunde. Allerdings fällt die Auswahl der Farben beim Einkauf im Fachgeschäft nicht leicht. Generell sollte man beim Angeln darauf achten, den Fischen eine gut sichtbare, aber nicht zu grelle Farbe zu präsentieren. Haben die Fische die gleichen Neonfarben zu oft gesehen, so stellen sie oft das Fressen ein. Gedämpfte Töne ohne UV Farben Anteil, „natürliche“ Metallfarben oder auch Schwarz wirken in solchen Fällen oft Wunder.

 

Die Rückseite

Spoons pendeln beim Einholen hin und her (einige rotieren sogar). Dabei ist die Rückseite für die Fische ähnlich gut sichtbar wie die Vorderseite. Aus diesem Grund sollte man Spoons mit einem starken Kontrast zwischen beiden wählen. So ergibt sich beim Pendeln ein Blinkeffekt. Besonders auffällig wird dies, wenn die die Rückseite metallisch (Kupfer, Messing, Chrom) belassen wurde. Dies führt zu kurzen Blitzen, wie man sie auch beobachten kann, wenn Brutfische sich drehen. Auch schwarze Rückseiten führen bei hellen Vorderseiten zu einem ähnlichen Kontrasteffekt.

Da die Wetter und Wasserverhältnisse jeden Tag anders ausfallen, habe ich in einer Tabelle meine persönlichen Erfahrungen zusammengestellt.

Wetter

Wasser

Schwimmtiefe  

Spoonfarbe

Sonnenschein Trübes Wasser Fische oben  

Chrom mit Weiß

Grün, Blau, Schwarz, alles ohne UV

 
Sonnenschein Klares Wasser Fische oben  

Meist: Dunkle Farben (Schwarz, Braun)

Selten: Chrom (metallisch) mit Weiß

Sonnenschein Trübes Wasser Fische tief  

Kräftige UV Farben

Metallische Töne: Kupfer, Messing, Chrom

Sonnenschein Klares Wasser Fische tief  

Kräftige Farben ohne UV Anteil

Metallische Töne: Kupfer, Messing, Chrom

Wolken/helles Wetter Fische hoch Metallische Töne: Kupfer, Messing, Chrom
Wolken/helles Wetter Fische tief  

Kräftige UV Farben (Orange, Chartreuse, Firetiger)

Metallische Töne

Trübes, dunkles Wetter Fische hoch  

Kräftige UV Farben (Orange, Chartreuse, Firetiger)

Metallische Töne

Trübes, dunkles Wetter Fische tief  

Kräftige UV Farben (Orange, Chartreuse, Firetiger)

Metallische Töne

Dämmerung/Dunkelheit  

Selbstleuchtende Lumi-Farben (mit der Taschenlampe vor Gebrauch anstrahlen)

Spoons mit Lumifarben bei Helligkeit.                                                           Spoons mit Lumifarben bei absoluter Dunkelheit.

Über den Autor

Michael Kahlstadt

Michael Kahlstadt angelt seit seiner frühesten Jugend. Nach einer längeren „Allroundkarriere“ spezialisierte er sich schnell auf das Raubfischangeln und die Fliegenfischerei. So war schnell abzusehen, dass er seine ersten Bücher über Barsche (Barsche angeln, Müller Rüschlikon Verlag) und Forellen (Forellen angeln, ebenda) schrieb.

Auch die Arbeit für die Zeitschriften „Der Raubfisch“ und „Fisch und Fang“ aus dem Paul Parey Verlag fallen in diese Zeit. Durch die erste Ausgabe seines Buches „Angeln am Forellensee“ wurde die Industrie auf ihn aufmerksam und er entwickelte seine eigene Produktlinie (Trout Project) für einen norddeutschen Großhändler.

Damit verbunden war der Wechsel zum Jahr Verlag, wo er seit ca. 20 Jahren in der AngelWoche die Kolumne „Fit für den Forellensee“ betreut. Aber auch im „Blinker“ und in der „Angelsee aktuell“ erscheinen regelmäßig Artikel von ihm.

Seit 2012 arbeitet Michael Kahlstadt als Entwickler und Repräsentant für die Firma „Fishing Tackle Max“ (FTM). Er hält Vorträge auf Angelmessen und betreibt den sehr erfolgreichen YouTube Kanal „MikesBigTrouts“.